Sektoranalyse Uran-Aktien – strahlende Zukunft mit der Kernenergie?
Viele Anleger halten Uran-Aktien angesichts des Energiehungers für eine sichere Investition in die Zukunft. Ein Vorteil der Kernenergie ist, dass sie als „grün“ gilt, weil sie nur geringe CO2-Emissionen verursacht. Die Befürworter halten die negativen Effekte vom Abbau, über die Gefahr von Havarien bis hin zur Endlagerung für überschaubar. Andererseits liegt ein großer Anteil der Ressourcen in geopolitisch sensiblen Gebieten. Spekulanten, die auf dieses Thema anspringen, haben den Preise einen zusätzlichen Schub verliehen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Uran aus Russland trotz des Angriffskriegs gegen die Ukraine bislang keinen Sanktionen unterliegt und die USA derzeit Rekordmengen von dort importieren. Während in Deutschland Kernkraft nach dem verschobenen Aus im Frühjahr 2023 Geschichte ist, setzen andere Länder verstärkt auf diese Energieform und planen neuen Meiler. Grundsätzlich ist die Einschätzung des Sektors bullisch. Vorsicht ist dennoch geboten, weil die Eskalation der Lage im Nahen Osten die Märkte kurzfristig nach unten ziehen und auch die Uran-Aktien mitreißen könnte.
Sprott Physical Uranium Trust (SRUUF) – CA85210A1049
Der Sprott Physical Uranium Trust ist ein börsengehandelter Fonds, der darauf abzielt, physisches Uran zu halten und Anlegern einen einfachen Zugang zu diesem Rohstoff zu bieten. Der Fonds wird von Sprott Asset Management verwaltet und hat sich seit seiner Einführung im Juli 2021 als einer der größten physischen Uranfonds etabliert. Im Jahr 2023 verzeichnete der Fonds eine Wertsteigerung von rund 90 Prozent. Im Chart erkennen für das laufende Jahr eine übergeordnete Seitwärtsbewegung sowie in den letzten Tagen den Ansatz einer Widerstandsline. Das sich womöglich gerade anbahnende Golden Cross könnte den Kursanstieg beschleunigen.
Sprott Uranium Miners ETF (URNM) – ISIN IE0005YK6564
Der Sprott Uranium Miners ETF mit einem Vermögen von rund 50 Milliarden USD bildet die Wertentwicklung der führenden Uranminenbetreiber ab. Im Jahr 2023 legte er etwa 53 Prozent zu und konnte damit einen neuen Aufwärtstrend einschlagen, nachdem er in den Vorjahren schwächer gewesen war. Die größten Positionen des ETFs sind Cameco, JSC National Atomic Company Kazatomprom und Sprott Physical Uranium. Die aktuelle Notierung knapp über dem steigenden 20er-EMA könnte prinzipiell für Long Trades attraktiv sein.
Cameco (CCJ) – ISIN CA13321L1085
Cameco, nach JSC Kazatomprom der weltweit zweitgrößte Produzent Uranproduzent, verfügt über Minen in Kanada, den USA und Kasachstan, die zusammen 15 bis 18 Prozent der globalen Uranressourcen ausmachen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen aus dem kanadischen Saskatoon auch Dienstleistungen für die Nuklearindustrie an. Ende 2022 übernahm es einen 49-Prozent-Prozent-Anteil an der Westinghouse Electric Company, einem Serviceanbieter für etwa die Hälfte der weltweiten Kernkraftwerke, für rund 4 Milliarden USD. Im Jahr 2023 stieg der Aktienkurs um rund 88 Prozent. Nach einer Phase des Uranpreisverfalls musste Cameco zeitweise den Abbau in der größten Uranmine McArthur River einstellen. 2022 erfolgte die Rückkehr in die Gewinnzone mit einem Rekordergebnis. Dank langfristiger Verträge und starker Rohstoffvorkommen könnte Cameco seine Position als Weltmarktführer langfristig sichern. Die Aktie hat gerade ein neues Allzeithoch erreicht. Rücksetzer zu den gleitenden Durchschnitten könnten ideale Einstiegspositionen sein.
Uranium Energy Corporation (UEC) – US9168961038
Uranium Energy Corp., ein Uranproduzent mit Sitz in Texas, rutschte 2023 aufgrund diverser Akquisitionen in die Verlustzone. Im Dezember meldete das Unternehmen jedoch sehr positive Bohrergebnisse beim Roughrider-Projekt in Saskatchewan. Der derzeit steigende Uranpreis dürfte für eine positive Entwicklung sorgen. Die Aktie legte 2023 rund 74% zu und setzte den Aufwärtstrend auch Anfang 2024 fort und könnte charttechnisch weiterhin interessant sein. Ein Warnsignal könnten allerdings Insiderverkäufe über Aktienoptionen sein.
Uranium Royalty (UROY) – CA91702V1013
Uranium Royalty ist kein klassischer Uranbergbaukonzern, sondern ein Unternehmen, das sich auf Lizenzgebühren und Streams konzentriert. Anstatt selbst Uran zu fördern, finanziert Uranium Royalty Projekte anderer Bergbaufirmen und erhält im Gegenzug Anteile an den Erlösen. Dieses Geschäftsmodell bietet Vorteile wie geringere Risiken und Kosten im Vergleich zum Bergbau. Uranium Royalty ging 2019 an die Börse und legte 2023 rund 20 Prozent zu. Seit Mitte Januar sind jedoch fallende Kurse zu verzeichnen, so dass Anleger abwarten sollten, bis das Wertpapier die Kurve kriegt. Das Unternehmen ist an mehreren großen Uranprojekten beteiligt, die bald Gewinne abwerfen sollen. Uranium Royalty ist eine Alternative für Anleger, die vom Uranpreisanstieg profitieren wollen, aber Projektrisiken scheuen.
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